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CAD-Daten digitalisieren: So gelingt die Umsetzung

  • Autorenbild: Markus Hubert
    Markus Hubert
  • 5. Nov.
  • 4 Min. Lesezeit

Die Digitalisierung von CAD-Daten ist heute ein entscheidender Schritt für Unternehmen, die ihre Konstruktionsprozesse modernisieren und effizienter gestalten wollen. Viele Firmen stehen vor der Herausforderung, alte, oft handgezeichnete oder in veralteten Formaten gespeicherte CAD-Daten in digitale, leicht zugängliche und bearbeitbare Dateien umzuwandeln. Dieser Prozess ist nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern erfordert auch eine klare Strategie und das richtige Know-how.


In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die Digitalisierung von CAD-Daten erfolgreich umsetzen. Wir zeigen Ihnen praxisnahe Schritte, wichtige Werkzeuge und häufige Stolpersteine, die Sie vermeiden sollten.


Nahaufnahme eines CAD-Modells auf einem Bildschirm mit 3D-Ansicht
Digitale 3D-CAD-Darstellung eines technischen Bauteils

Warum CAD-Daten digitalisieren?


Viele Unternehmen besitzen umfangreiche CAD-Datenbestände, die jedoch oft in veralteten Formaten oder auf Papier vorliegen. Die Digitalisierung bietet zahlreiche Vorteile:


  • Bessere Zugänglichkeit: Digitale CAD-Daten können schnell gefunden, geteilt und bearbeitet werden.

  • Effizienzsteigerung: Automatisierte Prozesse und moderne Software reduzieren den Aufwand bei Änderungen.

  • Qualitätsverbesserung: Fehler in alten Zeichnungen lassen sich leichter erkennen und korrigieren.

  • Langfristige Archivierung: Digitale Daten sind sicherer und langlebiger als Papierdokumente.


Die Digitalisierung ist somit eine Investition in die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens.


Vorbereitung der Digitalisierung


Bevor Sie mit der Digitalisierung starten, sollten Sie einige wichtige Punkte klären:


Bestandsaufnahme der vorhandenen Daten


Ermitteln Sie, welche CAD-Daten digitalisiert werden müssen. Dabei kann es sich um:


  • Papierzeichnungen

  • Alte CAD-Dateien in veralteten Formaten

  • 3D-Modelle auf physischen Medien


handeln. Eine genaue Übersicht hilft, den Aufwand realistisch einzuschätzen.


Auswahl der richtigen Software und Hardware


Je nach Datenart und Umfang benötigen Sie passende Werkzeuge:


  • Scanner für Papierzeichnungen, idealerweise mit hoher Auflösung und automatischem Dokumenteneinzug.

  • CAD-Software, die verschiedene Formate importieren und konvertieren kann.

  • 3D-Scanner für physische Modelle, falls vorhanden.


Achten Sie darauf, dass die Software mit Ihren bestehenden Systemen kompatibel ist.


Schulung der Mitarbeiter


Die Digitalisierung erfordert technisches Verständnis. Schulen Sie Ihr Team im Umgang mit den neuen Werkzeugen und Prozessen, um Fehler zu vermeiden und die Qualität zu sichern.


Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Digitalisierung von CAD-Daten


1. Digitalisierung von Papierzeichnungen


Papierzeichnungen sind oft der Ausgangspunkt. So gehen Sie vor:


  • Scannen Sie die Zeichnungen mit mindestens 300 dpi, besser 600 dpi, um Details zu erhalten.

  • Bildbearbeitung: Entfernen Sie Flecken, verbessern Sie Kontraste und korrigieren Sie Verzerrungen.

  • Vektorisierung: Wandeln Sie die gescannten Rasterbilder in Vektorformate um, die CAD-Programme lesen können. Tools wie AutoCAD Raster Design oder CorelDRAW können dabei helfen.

  • Nachbearbeitung: Überprüfen Sie die Vektordaten auf Fehler und ergänzen Sie fehlende Informationen.


2. Konvertierung alter CAD-Dateien


Viele CAD-Daten liegen in Formaten vor, die heute nicht mehr gebräuchlich sind. So gelingt die Umwandlung:


  • Importieren Sie die Dateien in eine moderne CAD-Software, die viele Formate unterstützt, z. B. Autodesk AutoCAD, SolidWorks oder BricsCAD.

  • Überprüfen Sie die Geometrie und die Layer-Struktur.

  • Speichern Sie die Daten in einem aktuellen, standardisierten Format wie DWG, DXF oder STEP.

  • Testen Sie die Dateien in der Zielsoftware, um sicherzustellen, dass alle Informationen korrekt übernommen wurden.


3. Digitalisierung von physischen 3D-Modellen


Wenn Sie physische Prototypen oder Bauteile digitalisieren wollen, hilft ein 3D-Scanner:


  • Scannen Sie das Objekt aus verschiedenen Winkeln, um eine vollständige Punktwolke zu erzeugen.

  • Verarbeiten Sie die Punktwolke mit spezieller Software, um ein 3D-Mesh zu erstellen.

  • Konvertieren Sie das Mesh in CAD-kompatible Formate.

  • Überprüfen Sie das Modell auf Genauigkeit und Vollständigkeit.


Tipps für eine erfolgreiche Umsetzung


  • Qualität vor Geschwindigkeit: Nehmen Sie sich Zeit für die sorgfältige Digitalisierung, um spätere Fehler zu vermeiden.

  • Standardisierung: Legen Sie klare Regeln für Dateiformate, Layer-Namen und Dokumentation fest.

  • Backup und Archivierung: Sichern Sie alle digitalen Daten regelmäßig und lagern Sie sie sicher.

  • Automatisierung nutzen: Wo möglich, verwenden Sie Skripte oder Batch-Prozesse, um wiederkehrende Aufgaben zu beschleunigen.

  • Regelmäßige Kontrolle: Führen Sie Qualitätskontrollen durch, um die Datenintegrität zu gewährleisten.


Häufige Herausforderungen und Lösungen


Unklare oder beschädigte Originale


Alte Zeichnungen sind oft schwer lesbar oder beschädigt. Hier hilft:


  • Bildoptimierung durch Software

  • Manuelle Nachbearbeitung durch erfahrene CAD-Anwender

  • Dokumentation von Unsicherheiten für spätere Klärung


Kompatibilitätsprobleme zwischen Formaten


Nicht alle CAD-Programme unterstützen alle Formate. Lösungen sind:


  • Zwischenformate wie STEP oder IGES verwenden

  • Konvertierungstools einsetzen

  • Software-Updates prüfen und installieren


Zeit- und Kostenaufwand unterschätzen


Digitalisierung kann aufwendig sein. Planen Sie:


  • Realistische Zeitfenster

  • Budget für Schulungen und Software

  • Externe Unterstützung, wenn nötig


Praxisbeispiel: Digitalisierung bei einem Maschinenbauunternehmen


Ein mittelständisches Maschinenbauunternehmen hatte Tausende von Papierzeichnungen und alte CAD-Dateien. Die Digitalisierung erfolgte in mehreren Schritten:


  • Zunächst wurden alle Papierzeichnungen mit einem Großformatscanner digitalisiert.

  • Die gescannten Bilder wurden vektorisiert und in AutoCAD importiert.

  • Alte CAD-Dateien wurden in das aktuelle DWG-Format konvertiert.

  • Mitarbeiter wurden geschult, um die neuen digitalen Daten zu pflegen.

  • Das Unternehmen konnte dadurch die Konstruktionszeiten um 30 % reduzieren und Fehler bei der Fertigung minimieren.


Dieses Beispiel zeigt, wie eine strukturierte Vorgehensweise zu messbaren Verbesserungen führt.


Fazit und nächste Schritte


Die Digitalisierung von CAD-Daten ist ein wichtiger Schritt, um technische Informationen effizienter zu nutzen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Mit der richtigen Vorbereitung, passenden Werkzeugen und einer klaren Strategie gelingt die Umsetzung reibungslos.


Starten Sie mit einer Bestandsaufnahme Ihrer vorhandenen Daten und wählen Sie geeignete Software und Hardware aus. Schulen Sie Ihr Team und planen Sie ausreichend Zeit für die Qualitätssicherung ein. So schaffen Sie eine digitale Grundlage, die Ihre Konstruktionsprozesse nachhaltig verbessert.


Probieren Sie es aus und machen Sie den ersten Schritt in Richtung digitale Zukunft. Ihre CAD-Daten werden es Ihnen danken.

 
 
 

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